Trainieren wie im Knast – kurze Einführung sowie meine Meinung nach 3 Monaten Training

Hallo ihr Lieben,

als der Lockdown 2.0 im November letztes Jahr startete, suchte ich nach einem Training um fit zu bleiben, bis ich wieder bouldern gehen kann. Bouldern ist ein Sport, der Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Technik und Mut braucht. Besonders die Kraft in den Händen und Fingern verschwindet schnell. Aber auch Brust-, Arm- und Rückenmuskeln verschwinden, wenn sie nicht trainiert werden. Ich wollte nicht nach Monaten des Lockdowns wieder Bouldern gehen und erkennen müssen, dass ich schwach geworden bin. Ich hatte keine Lust wieder von vorne beginnen zu müssen. Da ich immer noch Studentin bin, kann ich es mir nicht leisten unendlich viel Geld in Sport Equipment zu stecken. So bin ich auf Calisthenics gestoßen. Calisthenics ist eine Sportart, wo nur mit eigenem Körpergewicht trainiert wird. Auf Amazon habe ich ein Buch von Paul Wade gefunden, welches Trainieren wie im Knast heißt. Paul Wade war im Gefängnis. Dort lernte er ohne jegliches Equipment zu trainieren, um stark zu werden, um sich beschützen zu können. In seinem Buch schreibt er, dass man mit seinem Trainingsplan wirklich stark werden kann. Genau das, was ich gesucht habe! Ich habe das Buch direkt gekauft und das Training noch Anfang November gestartet.

Das Training besteht aus sechs verschiedenen Disziplinen: Beinheben, Liegestützen, Klimmzügen, Kniebeugen, Handstandliegestütz und Brücken. Jede Disziplin baut auf zehn Levels auf. Jedes Level besitzt drei Stufen, welche auf der Anzahl an Sätzen und Wiederholungen basieren. Jede Trainingseinheit können mehr Wiederholungen erreicht werden, bis man auf das nächste Level aufsteigt. Wenn man Level zehn erreicht, können zum Beispiel einhändige Liegestütze oder Klimmzüge gemacht werden. Der Handstandliegestütz und die Brücke dürfen erst begonnen werden, wenn bei den anderen vier Disziplinen jeweils das sechste Level abgeschlossen ist. Die Übungen sind sehr gut beschrieben und werden durch Bilder demonstriert. Paul Wade erklärt auch, wie die Übungen Schritt für Schritt Bänder und Sehnen stärken.

Zuerst mögen die Übungen etwas leicht erscheinen, da zum Beispiel ein richtiger vollständiger Liegestütz erst bei Level 5 erfolgt. Die einzelnen Abstufungen sind jedoch dafür da, den Körper auf vollständige Übungen (und mehr) vorzubereiten (Muskeln, Sehnen und Bänder). Ich habe Liegestütze, Klimmzüge, Kniebeugen und Beinheben mit Level 1 begonnen. Heute, nach genau drei Monaten Training, ist mein Stand der folgende: Liegestütze – Level 4, Kniebeugen – Level 5, Beinheben – Level 5 und Klimmzüge – Level 2.

Ich habe das Training begonnen, wissend, dass ich Probleme mit dem linken Knie habe. Ich habe mir letztes Jahr im März eine Patella Luxation zugezogen, die nicht richtig verheilt ist. Ich konnte zu Beginn des Trainings weder das Knie vollständig beugen, noch viel Gewicht oder Kraft auf das Knie ausüben. Beim Knicken hat das Knie komische Geräusche gemacht und sich sehr eklig angefühlt. Beim Training war es teilweise unangenehm, danach hatte ich manchmal Schmerzen im Knie. Heute nach drei Monaten Training kann ich das linke Knie wie das rechte Knie vollständig beugen und mein Körpergewicht darauf stützen. Vollständige Kniebeugen kann ich ohne Schmerzen ausführen. Das laute Knacken sowie das eklige Gefühl beim Beugen sind weniger geworden. Ich hoffe, dass es mit dem Training weiter besser werden wird. Ob es klappt werden wir mit der Zeit sehen.

Also, wie fühle ich mich nach drei Monaten Training, abgesehen davon, dass mein Knie besser geworden ist? Ich fühle mich tatsächlich stärker. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ein neues Level erreiche. Was die Brücke und den Handstandliegestütz angeht, bin ich ungeduldig diese endlich starten zu können. Ich habe solche Übungen noch nie gemacht und freue mich bereits darauf. Meine Beine und Po sind stärker geworden, während meine Bauchmuskeln härter werden. Ich fühle mich sogar, als während meine Hände und Finger immer noch stark. Ob das Training tatsächlich funktioniert, und wie stark ich wirklich bin, wird man sehen, wenn ich das erste Mal wieder bouldern gehe. Wenn es soweit ist, werde ich euch natürlich davon erzählen. So oder so, veröffentliche ich wieder ein Update in drei Monaten, wenn ich seit sechs Monaten trainiere. Wie auch immer sich die Situation bezüglich Covid-19 entwickelt, werde ich das Training neben dem Bouldern beibehalten.

Ich kann Trainieren wie im Knast bisher auf jeden Fall weiterempfehlen, für alle die mit Home Workout stark werden wollen. Inwiefern sich das weiterentwickelt, kann ich nur mit der Zeit sagen. Das Buch ist auf Amazon erhältlich und nicht sehr teuer. Dazu braucht man nur eine Sportmatte und für höhere Levels einen Basketball. Für die Klimmzüge habe ich mir auch eine Klimmzugstange gekauft. Die Finger und Hände trainiere ich zuzüglich mit einem speziellen Ball. Die Levels teilen das große Endziel in kleine, gut erreichbare Ziele auf. Das macht den Trainingsprozess leichter und erhält die Motivation. Ich bin wirklich gespannt darauf, was ich noch erreichen kann. Bis zum nächsten Update wünsche ich euch, dass ihr motiviert bleibt, egal wie schlecht die Situation mit Covid-19 erscheint oder ist. Einen starken und gesunden Körper zu haben hilft nicht nur im Alltag, sondern fühlt sich auch noch toll an. Haltet durch, es kommen wieder bessere Zeiten!

In Liebe, Eileen

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2 Antworten auf „Trainieren wie im Knast – kurze Einführung sowie meine Meinung nach 3 Monaten Training“

    1. Hallo Christian,
      entschuldige die späte Antwort.
      Der aktuelle Stand kommt bald, sollte eigentlich schon längst online sein.
      Ich erhole mich noch von der Masterthesis und sammle Inspirationen für meine nächsten Posts 😀
      Grüße Eileen

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